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All about Diversity

Die Enstehung des Pride Month

Jedes Jahr im Juni findet der Pride Month statt. Dies ist den meisten bekannt – doch was steckt wirklich hinter den Events die weltweit die LGBTQ+ Community und ihre Anhänger miteinander vereinen?

Angefangen hat alles mit den Stonewall Protesten im Juni 1969. Sie wurden von einem gewalttätigen Polizeieinsatz in der new yorker Bar »Stonewall Inn« in der Christopher Street ausgelöst, bei dem mehrere Menschen schwer verletzt wurden. Dies war nicht die erste Gewalttat gegen die queere Community, doch dieses Mal entschieden sich die Menschen dazu, sich zu wehren. Insgesamt dauerten die Proteste drei Tage lang an. In dem darauffolgenden Jahr fanden die ersten »Pride Parades« in den USA zum Jahrestag statt. Damit war der CSD (Christopher Street Day) entstanden. Koordiniert wurde der erste Protest von Brenda Howard, die den Spitznamen »Mother of Pride« trug – das Wort »Pride« (Stolz) wurde zum festen Vokabular der Szene.

Inzwischen gibt es den Christopher Street Day in Städten weltweit – auch in Deutschland. Tausende Menschen gehen an diesen Tagen auf die Straße um für ihre Rechte zu kämpfen und zu zeigen, dass sie stolz auf ihre Sexualität und Geschlechtsidentität sind. Aus den kleinen Protesten von damals sind riesige, bunte Paraden mit lauter Musik und einer Menge Spaß geworden. Der politische Aspekt ist im Laufe der Zeit in den Hintergrund geraten, sollte allerdings nicht vergessen werden.

Du willst wissen wann der CSD in deiner Stadt ist? Hier kannst du nachschauen: https://www.csd-termine.de/2022/

Als Zeichen der »gay liberation« (Schwulenbewegung) entstand 1971 die Organisation »Gay Liberation Front« (GLF), welche schließlich den Pride Month einführte. Marsha P. Johnson, welche gemeinsam mit Sylvia Rivera und ein paar anderen Menschen die Stonewall Proteste ausgelöst haben soll, war ebenfalls Mitglied der GLF.

Heutzutage dient der Pride Month dazu, die bunte Vielfalt von Sexualität und Geschlecht zu feiern und weiterhin auf Probleme aufmerksam zumachen. Denn obwohl unsere Gesellschaft viele Fortschritte gemacht hat, müssen sich die Mitglieder der Community weiterhin mit Diskrimierung und Schlimmerem auseinandersetzen. Der Pride Month soll einen »Safe Space« (also einen sicheren Raum/ Schutzraum) kreieren, in dem jede*r die Person lieben kann, die er/sie/xier möchte, ohne sich verstecken zu müssen.

Neben den CSDs gibt es außerdem noch viele andere Veranstaltungen die auch außerhalb von Juni stattfinden. In vielen Städten gibt es Festivals und besondere Events in Bars oder Clubs. Und auch sonst gibt es (während des Pride Month) viele Aktionen wie z.B. Livestreams, Gottesdienste oder Workshops zu entdecken. In Ulm gibt es z.B. den Verein »Young and Queer«. Alle zwei Wochen finden Treffen statt, die jungen Menschen im Alter zwischen 16 und 27 Jahren ermöglichen, andere queere Personen kennenzulernen und sich auszutauschen. Im »Sugarclub Ulm« findet an jedem 1. Samstag des Monats »Bi Homo Bi Hetero« statt, eine Party gedacht für die LGBTQ+ Community.

Leider bringt der Pride Month nicht nur Positives mit sich. Immer wieder entstehen Gegenaktionen, wie z.B. die »straight Parade«, welche 2019 in Boston stattfand oder etwa der Versuch »super straight« als sexuelle Orientierung durchzusetzen.

»Super straight« wurde von TikTok (eine Plattform der sozialen Medien) User Kyleroyce ins Leben gerufen. Seiner Meinung nach sind Transfrauen keine »richtigen« Frauen, weshalb er den Begriff erschuf, um diese aus seiner hetreosexuellen Orientierung bewusst auszugrenzen. Immer wieder machten seine Anhänger Scherze übers »Outing« (also das Bekennen zu seiner nicht-Heterosexualität), welches für viele queere Menschen schwerwiegende Folgen haben kann.

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