Page 4 - Programmheft | vh ulm
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Semester-
schwerpunkt
Geschlecht ist in unserer zunehmend globalisierten Gesellschaft
weit mehr als die Biologie des Körpers. Es ist Teil unserer Identität
und damit Kopfsache – und bei vielen Menschen mittlerweile völlig
losgelöst von ihrer Anatomie.
Im Englischen gibt es die Begriffe »sex« und »gender«. Während
»sex« das biologische Geschlecht meint, ist »gender« das soziale
Geschlecht – also das identitätsstiftende Geschlecht, das in erster
Linie unserer Selbstwahrnehmung entspringt. Der Philosoph Rene
Descartés wäre womöglich begeistert von dieser Trennung, ist er
doch der Vater der Theorie, dass unser Leib und unsere Seele
getrennte Einheiten sind – genau wie das biologische und soziale
Geschlecht auch.
Im 20. Jahrhundert häufte sich die Erkenntnis, dass typisch männliches
oder weibliches Verhalten nichts als ein soziales Konstrukt ist. Klassische
Rollenbilder verschwommen zusehends. Diese Emanzipation der
Geschlechter brachte einen gesellschaftlichen Transformationsprozess
ins Rollen, der heute bei Weitem nicht nur in den Köpfen stattfindet.
So wie Diversität unsere Art zu denken verändert, verändert der
Genderstern unsere Sprache – und ein ganzes Spektrum an meist
englischsprachigen Begriffen repräsentiert international all das, was
zwischen Frau sein und Mann sein möglich ist.
Diversität bringt zweifelsohne Dynamik in unser Denken und Sein. Daher
laden wir Sie ein, gemeinsam mit uns aus gewohnten Denkmustern
auszubrechen. Mit Experten aus verschiedenen Bereichen widmen wir
uns in inspirierenden Einzelveranstaltungen der Frage, wie sich wandelnde
Geschlechteridentitäten die Welt verändern.
So vielfältig wie das Genderspektrum ist auch unser Kursspektrum in
den vh-Fachbereichen. Sei es Kultur und Kommunikation, Digital und
Analog oder Hobby und Beruf: Bildung ist für jede*n da – und wir freuen
uns auf den Austausch.
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